![](https://m.media-amazon.com/images/I/61j-0S3DYzL._UL320_.jpg)
Wann ist Nikolaus
Der Nikolaus Tag ist immer am 06.12. des jeweiligen Jahres.
Legenden und Brauchtum rund um den Nikolaus
Der heilige Nikolaus ist Patron und Schutzheiliger von Kindern, Schülern und heiratsfähigen Mädchen, von Schiffern, Gefangenen, Bäckern, Metzgern, Küfern, Weinhändlern, Getreidekaufleuten, von Reisenden, Kaufleuten, Apothekern, Juristen u. a. In den USA gilt er auch als Patron der Banker. Er wird auch als Helfer bei Wassergefahr angerufen und ist Russlands Schutzpatron.
Sei gegrüßt lieber Nikolaus! Wieder gehst du von Haus zu Haus, alle Kinder lieben dich, warten schon und freuen sich, teilst du dann deine Gaben aus – Danke schön, danke schön, lieber Nikolaus!
Jedes Jahr im Dezember singen viele kleine und große Sänger mit Begeisterung den Refrain dieses Liedes über den Heiligen Nikolaus. Aber wer ist eigentlich dieser Nikolaus? Und stellen nur wir unsere blanken Stiefel vor die Tür, damit Nikolaus sie befüllt? Oder besucht der liebe Nikolaus auch andere Länder, um die Kinder dort ebenfalls zu beschenken?
Der heilige Nikolaus – Nikolaus von Myra
Die Legende vom Nikolaus geht zurück auf eine historische Figur aus dem vierten Jahrhundert – den Bischof Nikolaus von Myra. Der 6. Dezember ist eigentlich sein Todestag. Die orthodoxe Kirche feiert den Heiligen Nikolaus nachweislich seit dem 6. Jahrhundert. Die Serben feiern ihren Nikoljdan jedoch am 19. Dezember. Im italienischen Raum zog der Kult rund um den Bischof von Myra im 8. Jahrhundert ein und der deutschsprachige Raum feiert seit dem 10. Jahrhundert. Der zu seinen Lebzeiten Myra heißende kleine Ort heißt mittlerweile Demre und liegt ungefähr 100 km südwestlich der Stadt Antalya. Zu Lebzeiten von Nikolaus von Myra gehörte dieses Gebiet zum Römischen Reich – heute ist es Teil der Türkei. Die Quellenlage zum historischen Leben von Nikolaus von Myra ist leider relativ dünn und die Vielzahl von sehr lebendigen Legenden um das Leben des populären Heiligen der christlichen Kirche erschweren es zusätzlich, zwischen belegten Tatsachen und lang nacherzählten Umständen unterscheiden zu können. Manche seiner Taten sind beispielsweise nachweislich vom gleichnamigen Abt des Klosters Sion bei Myra begangen worden.
Einige Legenden um den Heiligen Nikolaus
Aber nun zu dem, was den Heiligen Nikolaus den Legenden nach ausmacht. Der Heilige Nikolaus soll in ein reiches Elternhaus geboren worden sein und später dieses geerbte Vermögen verschenkt haben. Ihm wurde als Bischof das Stratelatenwunder nachgesagt, indem er zunächst drei unschuldig zum Tode Verurteilte vor dem Tod durch das Schwert des Scharfrichters bewahrt, da er diesem das Schwert entreißt. Drei Feldherren werden Zeugen von diesem Vorgehen und schließlich zurück in Byzanz ihrerseits unschuldig zum Tode verurteilt. In Todesangst beten sie im Kerker zum Heiligen Nikolaus, dass dieser ihnen helfen möge. Der Heilige Nikolaus erscheint daraufhin dem Kaiser und dem die drei Feldherren zu Unrecht Beschuldigenden im Traum. Der Kaiser spricht die drei Feldherren sofort am nächsten Morgen frei. Sieht man den Heiligen Nikolaus häufig in seiner ikonischen Darstellung mit drei goldenen Äpfeln oder auch Kugeln, beruft sich dieses Symbol auf die Legende von der Mitgift. Ein verarmter Mann kann seine Töchter nicht standesgemäß verheiraten, da ihm die Mitgift fehlt. Sie sollen stattdessen als Prostituierte ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen müssen. Nikolaus – hier noch nicht Bischof – wirft an drei Nächten jedem der Mädchen einen großen Goldklumpen als Mitgift in ihr Zimmer. In der dritten Nacht kann der Vater ihn auf frischer Tat ertappen und ihm für seine Großzügigkeit danken. In einer weiteren Geschichte soll der Heilige Nikolaus seine Stadt in einer Hungersnot gerettet haben. Zu dieser Zeit lag ein Schiff im Hafen von Myra vor Anker, welches Korn für den Kaiser in Byzanz geladen hatte. Die Seeleute verweigern zunächst die Hilfe, da sie Angst vor dem Kaiser haben. Ihr Befehl lautete, dass sie die exakt abgewogene Menge Korn beim Kaiser abliefern müssen. Nikolaus verspricht ihnen, dass er ihnen helfen werde. Als sie später in Byzanz ankommen, wiegt der Kaiser zur Verwunderung der Seeleute exakt die Menge an Korn, die sie ursprünglich geladen hatten. In Myra reicht das Korn ganze zwei Jahre und kann sogar noch von den Menschen ausgesät werden.
Der Feiertag vom Heiligen Nikolaus
Auch wenn die Menschen in vielen Ländern gerne den Heiligen Nikolaus feiern, ist dieser Tag in der Regel kein gesetzlicher Feiertag. Die Länder, die am 6. Dezember einen Feiertag haben, wie Spanien oder Finnland feiern hier ihre Verfassung oder ihre Unabhängigkeit. Nur in Luxemburg dürfen die Kinder bis zum zwölften Lebensjahr tatsächlich wegen des Heiligen Nikolaus zu Hause bleiben. Dies passt zu Nikolaus, der vor allem als Wohltäter der Kinder verehrt wird. Lange Zeit war das Fest vom Heiligen Nikolaus das Fest der Weihnachtsbescherung. Dies wurde auf den Weihnachtstag verlegt im Zuge der Reformation, um die Heiligenverehrung zu modifizieren. Der Nikolaus wurde vom Christkind abgelöst. Der amerikanische Santa Claus kann als eine Mischfigur aus dem Heiligen Nikolaus und dem Christkind verstanden werden. Ursprünglich wurde für die Kinder ein Schiffchen mit Gaben gefüllt, da Nikolaus ebenfalls als Heiliger der Schifffahrt gilt. Das Schiffchensetzen wurde langsam abgelöst von Stiefeln, Schuhen oder auch Strümpfen sowie dem Gabenteller. Diese werden traditionell mit Nüssen, Mandarinen, Lebkuchen oder auch Schokolade gefüllt. In dem goldenen Buch des Nikolaus soll verzeichnet sein, welche Kinder gut und welche Kinder böse waren. Die guten Kinder erhalten Lob und Geschenke, während die bösen Kinder mit Schlägen aus der Rute bestraft werden. Zudem gibt es noch in verschiedenen Regionen den Brauch des Geschenkesammelns. Hierbei wandern die Kinder am 6. Dezember am frühen Abend als kleine Nikolause von Tür zu Tür. Früher haben die Erwachsenen versucht zu erraten, welches Kind unter der jeweiligen Nikolausmaske versteckt ist. Mittlerweile entfällt dieses Erraten der Identität oftmals, stattdessen werden direkt kleine Geldgeschenke oder Süßigkeiten an die Kinder gegeben. In der Region um Kassel heißt dies Glowesabend und im Bremer Raum ist es bekannt als Sunnerklauslaufen.
Die Begleiter des Nikolaus
Ein mittlerweile mehr und mehr in Vergessenheit geratener Brauch ist der Begleiter des Nikolaus beziehungsweise seine Begleiter. Diese sind oftmals böse und Angst verbreitende Figuren, die in vielen Regionen unter dem Begriff Krampusse bekannt und ihrem Wesen nach am Teufel orientiert sind. Der 5. Dezember ist dort der Krampustag, an welchem diese in einer wilden Jagd durch die Dörfer laufen. Erst das Eintreffen vom Nikolaus am 6. Dezember zähmt die Krampusse. Sie erschrecken die Kinder, die böse waren, und bestrafen sie durch Schläge mit ihren Ketten. Außerdem gibt es noch in verschiedenen Regionen die Figur des Knecht Ruprechts, der entweder statt des Heiligen Nikolaus die Gaben verteilt oder auch – je nach Region – die bösen Kinder bestraft. Es gibt jedoch auch positiv konnotierte Begleitfiguren des Heiligen Nikolaus, wie beispielsweise Engel oder auch die sogenannten Körbelträger. Und am Ende jeden 6. Dezembers heißt es dann wieder: Musst du dann weiter gehen, und sagst: Auf Wiedersehen gehen wir mit bis zur Tür und alle winken dir.
Wer war der Heilige Nikolaus?
Am 6.12. wird der Gedenktag des Heiligen Nikolaus gefeiert. In der Hagiographie werden zwei Personen mit diesem Namen verbunden:
Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jh. gelebt haben soll und Abt Nikolaus im Kloster Sion bei Myra, der später Bischof Nikolaus von Pinara wurde und im 6. Jh. lebte. Im Gegensatz zu Nikolaus von Myra sind von Nikolaus von Pinara historisch gesicherte Daten vorhanden. Der Todestag des Nikolaus von Myra wurde auf den 6. 12. festgelegt. In der Ostkirche ist der Nikolauskult seit dem 6.Jh. nachweisbar, in der Westkirche seit dem 10.Jh. Unterschiedlichste Quellen wurden in einer langen Überlieferungstradition zu einer Lebensgeschichte verbunden, die zahlreiche Legenden enthält. Nach der Translation der Gebeine von Myra nach Bari im Jahr 1087 wurde der Nikolauskult in der Westkirche verstärkt, seine Verbreitung als volkstümlicher Heiliger erfuhr er jedoch erst durch die Kreuzzugsbewegung, die Nikolaus-Wallfahrten und das Nothelferpatronat. Im 15. Jh. nehmen die Darstellungen in der Kunst zu und zeigen ihn immer häufiger mit der Mitra und drei goldenen Kugeln. Um 1500 waren ihm in der Westkirche mehr als 2000 Kirchen und Kapellen geweiht und die Vermischung von Legenden, Patronat und Brauchtum weit fortgeschritten.
Attribute des Heiligen Nikolaus.
Die Attribute des Heiligen Nikolaus sind die (reduzierte) Bischofstracht mit dem Mantel, der Mitra, dem Krummstab, häufig mit dem Buch mit drei Goldklumpen (seltener mit Broten) oder einem Anker.
Mantel: Der Mantel war ein symbolisches Herrschaftszeichen, der Schutz und Sicherheit gewährte.
Mitra: Kopfbedeckung der Bischöfe bei liturgischen Amtshandlungen. In den westlichen Kirchen besteht die Mitra heute aus zwei über Stirn und Hinterkopf des Trägers aufragenden schildförmigen Teilen mit zwei rückwärts herabfallenden Zierbändern.
Ein Schokonikolaus ist eine süße Leckerei, die in Deutschland traditionell zu Weihnachten verschenkt wird. Der Schokoladennikolaus ist eine süße Figur aus Schokolade, die in der Form des Heiligen Nikolaus gestaltet ist. Der Nikolaus ist der Schutzpatron der Kinder und wird in Deutschland am 6. Dezember gefeiert.
Die Geschichte des Schokonikolaus reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Damals wurden die ersten Schokoladennikoläuse in Deutschland hergestellt und verkauft. Heute gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Schokoladennikoläusen, die in unterschiedlichen Größen und Geschmacksrichtungen erhältlich sind. Viele Menschen verschenken Schokonikoläuse als kleine Aufmerksamkeit zu Weihnachten oder füllen damit den Nikolausstiefel der Kinder.